No sh*t, there I was, me and the King of … ah, well, better in german.
Also, damit die geneigten geschichtsinteressierten Leser hier nicht nur die Krumen meiner Museumsbesuche picken müssen und ansonsten mit Pinterest-Einträgen zum Thema „mein persönlicher Stil“ beziehungsweise „lustige Handarbeitsideen“ gelangweilt werden, hier mal ein wenig mehr Info über mein aktuelles SCA-Projekt.
Wer nicht weiß, was SCA ist, möge hier einmal schauen. Wer sich für meine Pinterest Boards zum Thema Mittelalter interessiert, kann hier fündig werden.
Oder eben hier, das ist quasi die Rechercheplattform für mein aktuelles Projekt.
Dieses Jahr ist ja bei mir relativ dicht mit Chor, Musical, Hochzeit und Privatleben, deshalb fiel die SCA etwas hinten herunter. Ansonsten bin ich häufig bei Orgakram dabei, aber heute … naa, muß ned sein. Das nächste größere Event hier in der Gegend ist das Kronurnier, es findet in etwas mehr als zwei Wochen bei Coburg statt. (Für Interessierte: Es gibt keine Eintrittskarten, es ist kein „Spektakulum“ für Publikum, wer kommen und schauen möchte, sollte sich eine Tunika überwerfen und mitmachen. So sammer, die SCAdians.) Nun finde ich persönlich Turniere relativ langweilig, aber wenn man schon mal in der Nähe wohnt, kann man ja auch mitmachen, nicht wahr?
Fürderhin ist mein Schrank sind meine Umzugskisten im Keller inzwischen mit allem Möglichen und Unmöglichen an Gewandung gefüllt, aber es geht immer noch mehr! Vor einiger Zeit hat eine sehr liebe Freundin aus persönlichen Gründen aufgehört, SCA zu „spielen“. Also, aufgehört hat sie schon früher, aber ihre gesamte Gewandung, Bücher, Accessoires etc. hat sie dann auf einem Event verkauft. (Vielen Dank übrigens, dass du dir die Zeit genommen hast für ein Gespräch, C., auch wenn du das hier wahrscheinlich nie lesen wirst.). Eine ganze Menge ihrer Gewandung und Bücher wanderte danach zu mir. Sie hatte viele Sachen aus dem 14. Jahrhundert, das sind die Kleider, die sehr figurbetont sind und die dementsprechend erst an mich angepaßt werden müssen, bevor ich sie tragen kann. Aber auch zwei, drei „ältere“ Kleider, von denen mir der Bliaut (heißt so, googlet selbst) aus dem 12. Jahrhundert als einziger direkt paßt.
Wie uns zahlreiche Stunden und Besuche schlechter Mittelaltermärkte lehren, ist ein Oberkleid alleine aber erstmal nichts wert. Und ich rede noch nicht mal von passenden Schuhen, sondern vorrangig von Unterkleid, Kopfbedeckung, Gürtel und ggf. Mantel oder Ähnlichem, das fehlt. Und da geht die Sucherei erstmal los. Eine weitere liebe Freundin, inzwischen seit Jahren schon nicht mehr in Deutschland, ist „Expertin“ für diese Zeit und hat mir Tipps und Anregungen gegeben.
Da ich nicht mehr so aktiv in der SCA bin und meine Energie nicht nur in völlig authentische Klamotte stecken möchte, muß ein ernst gemeinter „Versuch“ von meiner Seite aus reichen, finde ich.
Wie gesagt, was ich habe:
Oberkleid: Check, das ist perfekt so wie es ist, handgenäht & pipapo.
Unterkleid: Da habe ich mein Standardunterkleid für alle Epochen außer Renaissance, müßte den Ausschnitt nur noch bügeln. Und die Frage ist, ob ich den Rundhalsausschnitt so lasse oder doch einen Schlitz reinmache? Oder mit einer großen Brosche arbeite? Habe noch nicht genügend Bilder gefunden.
Schuhe: Spätmittelalterschuhe gehen nicht, es müssen mal schlichte H&M-Ballerinas tun. Ist ja nur für zwei Tage.
Gürtel: Tjaha. Muß ich mir wohl noch basteln. Leinen ist da, wird heute abend blau gefärbt, dann zugeschnitten & genäht.
Kopfbedeckung: Ich Glückliche muß irgendwo noch eine Schapel mit Gebende haben. Hat mir vor Jahren Frau G. aus H. an der E. mal genäht, weil ich schon mal in Richtung 12./13. Jahrhundert unterwegs war. Muß ich nur finden, bügeln und stärken. Und dann brauchen wir nur noch falsche Zöpfe, dafür habe ich gestern eine interessante Methode gefunden, die ich heute abend nochmal ausprobieren möchte.
Dann sollte ich eigentlich angezogen sein. Oder?