Dokumentation |
Documentation |
„Es ist ein Schnee gefallen“ |
|
Text: |
Translation (Version of 1467): |
Es ist ein Schnee gefallen, Mein Haus hat keinen Giebel, Ach Lieb, lass dich erbarmen, |
A snow fell, My house has got no gable, Oh my dear, please show mercy to me, |
Bedeutung: |
Meaning: |
In Volksliedern werden Gedanken und Gefühle oft in Naturbildern ausgedrückt. Dieses Lied handelt in Metaphern von der Klage einer unehelich Schwangeren. Sie wird aus der Gemeinschaft geächtet und ausgeschlossen (die Schneebälle werden nach ihr geworfen). Hoffnung besteht für sie nur darin, dass ihr Freund sie heiratet (sie in die Arme schließt). |
In Folksongs often Thoughts and Feelings are expressed in images of nature. This song tells in metaphors about the lament of an unmarried pregnant girl. She is treated like an outcast and excluded by the society (they threw snowballs after her). Her only hope is that her lover marries her (clasps her in his arms). |
Herkunft: |
Source: |
Es gibt verschiedenste Quellenangaben zu Text- und Melodieherkunft, z.B. |
There are different sources for the lyrics and the tune of this song, for example: |
• Volkslied 1467 |
• Volkslied 1467 |
Überliefert wurde das Lied unter anderem in: |
Amongst other, the Song was written down in: |
• „Lautenbuch des Jakob Thurner „(ca. 1524) erstmals in Österreich. • „Ambraser Liederbuch“ (1582) • „Drey Schöne Lieder“ von Friderich Gutknecht (ca. 1560). Nachweis der Uni Tübingen (Standort im Historischen Lesesaal: buch P 384 / 1 G 1800;G-176). Drey Schöne Lieder – Friderich Gutknecht |
• „Lautenbuch des Jakob Thurner „(ca. 1524) erstmals in Österreich. • „Ambraser Liederbuch“ (1582) • „Drey Schöne Lieder“ von Friderich Gutknecht (ca. 1560). Nachweis der Uni Tübingen (Standort im Historischen Lesesaal: buch P 384 / 1 G 1800;G-176). Drey Schöne Lieder – Friderich Gutknecht |
Textinterpretationen (only german): |
|
Hochdeutsche Fassung: Es ist ein Schnee gefallen, und es ist doch nit Zeit: Diese Strophe handelt von Unannehmlichkeit, einer bedrängten Lage, Ausweglosigkeit. Der Weg ist versperrt, sie wird mit Schneebällen beworfen – keine angenehme Situation. „Es ist noch nit Zeit“ heißt: unerwartet, vorzeitig, oder auch: zu spät im Frühjahr. Mein Haus hat keinen Giebel, es ist mir worden alt. Hier geht es um die Unsicherheit, die Kälte drinnen und draußen, Not und Unordnung. Die Stube ist kalt, ein Teil des Daches fehlt, das Schloß ist kaputt, bietet also keinen Schutz mehr. Das Haus steht für das Mädchen es ist in Mitleidenschaft gezogen, bedroht und ungeborgen. Ach Lieb, lass dich erbarmen, daß ich so elend bin Das liebevolle „in den Arm nehmen“ soll ein Ausgleich für die Kälte und die Not sein, sowie Trost bieten. Sie sehnt sich nach Geborgenheit, nach Kontakt und Liebe, will das Unheil abwenden. |
|
Plattdeutsche Fassung: De Snee liggt vör de Dören, de Bloom is fröh verblöht Die Strophe enthält weitere Bilder, zum Beispiel: „De Bloom is fröh verblöht.“ (Die Blume ist früh verblüht), damit wird der Zeitpunkt des Elends näher bestimmt. Der Winter ist zu früh gekommen, nämlich, als eigentlich noch Blüten zu erwarten gewesen wären. Es handelt sich also bildlich gesprochen um einen Menschen, der zu früh ins Elend gerät. De Wind huult üm den Gebel, mien Huus is scheef un oolt Hier wird nicht davon gesprochen, dass der Giebel fehlt, sondern dass der Wind um selbigen heult. Auch dies ein bedrohendes Bild. Das Haus ist ebenfalls alt und die Stube ist nicht nur kalt, sondern auch leer und verlassen, so wie das Mädchen. Ach Leev, laat di dat barmen, wat ick so elend bün “Wat ick“ kann sowohl „dass ich“ als auch „warum ich“ heißen. ‚Elend‘ bedeutet eigentlich so viel wie ‚Ausland‘, stellt also einen Gegensatz zu ‚Heimat‘ dar. Mit diesem Wort wird noch einmal das Alleinsein in der Fremde beschrieben. |
|
Neuere Fassung von 1535: |
Newer Version of 1535: |
Es ist ein Schnee gefallen, Es gingen drei Gesellen Der eine war ein Reiter, Er tat dem Maidlein kaufen „Ich will mein Haar nit binden, |
A snow fell Three companions One was a horseman, He bought her „I don’t want to tie up my hair, |
Adaro-Version (20. Jht.): (Ich habe die letzen beiden Strophen nur auf der CD gehört und versucht, den Text zu erschließen) |
Adaro-Version (20th cent.), (translation of the content): |
Es ist ein Schnee gefallen, Mein Haus hat keinen Giebel, Ach Lieb, lass dich’s erbarmen, Ich hatt‚ mir erkoren Das Liedlein sein gesungen |
A snow fell, My house has got no gable, Oh dear, please show pity to me, I have chosen The small song shall be sung |
Quellen: |
Resources: |
http://www.aeiou.at/aeiou.music.4.3/040303.htm http://www.tourdenatur.net/lieder/schnee.htm http://opac.ub.uni-tuebingen.de/hls/buch/buchP384.html http://www.german.sbc.edu/Verslehre.html http://www.tjhsst.edu/~lslagle/Gweb/one/newsact/germone/snow.htm http://seegras.discordia.ch/Medieval/Lieder/EsIstEinSchneeGefallen http://www.fehrsgilde.de/blaetter/14.html http://liedstoeckel.de/14564.html http://www.holger-saarmann.de/texte_es_ist_ein_schnee_gefallen.htm |
http://www.aeiou.at/aeiou.music.4.3/040303.htm http://www.tourdenatur.net/lieder/schnee.htm http://opac.ub.uni-tuebingen.de/hls/buch/buchP384.html http://www.german.sbc.edu/Verslehre.html http://www.tjhsst.edu/~lslagle/Gweb/one/newsact/germone/snow.htm http://seegras.discordia.ch/Medieval/Lieder/EsIstEinSchneeGefallen http://www.fehrsgilde.de/blaetter/14.html http://liedstoeckel.de/14564.html http://www.holger-saarmann.de/texte_es_ist_ein_schnee_gefallen.htm |